Wie entsteht Bier?

Aus den Rohstoffen Wasser, Malz, Hopfen und Hefe entsteht es schliesslich. Bis es aber soweit ist, braucht es doch Einiges an Kupfer, Chromstahl und know-how.

Malz (zum Keimen gebrachte und dann wieder getrocknete/gedarrte Braugerste), wird vor der Verwendung in der Malzmühle grob geschrotet. Dabei ist es wichtig, dass die Spelzen (Umhüllung des Gerstenkorns) nicht vermahlen werden. Am Brautag wird dann frühmorgens das Brauwasser (wir verwenden ausschliesslich unser unbehandeltes Leitungswasser) in die Maischepfanne vorgelegt. Dieses wird dann auf die Einmaischtemperatur (Zeitpunkt zum Beigeben des Malzes) aufgeheizt. Nach dem Einmaischen wird der Sud kontinuierlich weiter erwärmt, wobei sich dank enzymatischer Aktivität die sich im Korn befindliche Stärke zu Malzzucker (Maltose) und weiteren Zuckerarten umwandelt. Der Maischprozess dauert rund 2,5 Stunden.

Nach dem Abmaischen (umpumpen der Malz-Wassermischung) in den Läuterbottich, wird in diesem Gerät der flüssige „Malzsirup» vom den festen Stoffen getrennt, „abläutern» genannt. Während des Abläuterns wird der Treberkuchen mehrmals mit Heisswasser ausgewaschen, das sogenannte „Anschwänzen». Dabei setzen wir das sich im Läuterbottich befindliche Rührwerk in Gang. Nun sind die flüssigen von den festen Stoffen getrennt, die Würze (flüssiges) ist nun im unter dem Läuterbottich liegenden Whirlpool und der Malztreber kann aus dem Läuterbottich entfernt werden. Dieser Treber wird teilweise vom örtlichen Bäcker, Jegi-Beck, zu schmackhaftem Bierbrot verarbeitet, der Rest landet in hungrigen Mäulern von Rindviechern.

Die Würze muss nun wieder in die Maische-/Würzepfanne gepumpt werden wo diese während 60 – 90 Minuten sprudelnd gekocht wird. Während dieses Prozesses wird auch der Bitter- und Aromahopfen in mehreren Gaben beigegeben. Der Hopfen bildet den Gegenpol zur Süsse des Malzes und verleiht dem fertigen Bier sowohl die Bittere als auch Aromastoffe für Nase und Gaumen. Hopfen wirkt ebenfalls als natürliche Antioxydans und hat antiseptische Wirkung.

Nach Beendigung des Hopfenkochens wird die 100°C heisse Bierwürze tangential in den Whirlpool gepumpt. Durch die Strudelwirkung setzt sich der Heisstrub, Hopfenteile und Eiweisse, in der Mitte des Gefässes ab. Nach einer kurzen Wartezeit wird die Bierwürze durch den Plattenkühler in den Gärtank gepumpt und so auf die Anstelltemperatur (Temperatur zum Beigeben der Bierhefe) gebracht. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, um die Frischhefezellen mit der Würze zu vereinen und den Gärprozess zu starten.

Nach rund einer Woche ist die Hauptgärung abgeschlossen und das Jungbier wird in einen der Lagertanks gepumpt (in der Brauersprache „geschlaucht»). Im Lagertank findet nun während der Nachgärung ein natürlicher Druckaufbau statt durch die im Gärprozess entstehende Kohlensäure. Da diese nun nicht mehr entweichen kann, sättigt sie sich im Jungbier an. Ueber Temperatur- und Druckregelung stellen wir den gewünschten Kohlensäuregehalt im fertigen Bier ein. Nach Beendigung des Gärprozesses wird das Jungbier weitere Wochen kalt gelagert wo sich das Bier weiter klären und reifen kann.Das fertige Bier wird alsdann einerseits in Kegs (= Fässer, Container für Grossverbraucher), 5 Liter Partyfässchen, 2 Liter „Schmitte Bier» Siphonflaschen oder 0,5 L Flaschen abgefüllt und ist nun zum Genuss bereit – Prost!